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von Marcus Rothermel
Mit Assassin’s Creed 2 - Discovery hat ein weiteres Spiel seinen Weg vom Nintendo DS in den App Store gefunden. Wie schon in Altair’s Chronicles wird nicht die Story des großen Bruders Assassin's Creed 2 für die aktuelle Konsolengeneration nacherzählt, sondern eine ganz neue Geschichte, die euch tiefer in die Welt der beliebten Serie eintauchen lässt: 15 Jahre nach der Ermordung seiner Familie macht sich der Hauptcharakter Ezio auf die Suche nach einem antiken Artefakt, das ihm vor kurzem gestohlen worden ist. Sein Weg führt ihn dabei aus seinem Heimatland Italien hinaus
Die Welt ist zweidimensionalAssassin's Creed 2 - Discovery beginnt mit einer Trainings-Simulation des Animus. Dort bekommt ihr kurz die grundlegende Steuerung des Spiels beigebracht. Wie schon in der Nintendo-DS-Version wurde auf eine 3D-Welt verzichtet. Statt eines virtuellen Analog-Sticks, wie man ihn von zahlreichen anderen iPhone-Spielen kennt, manövriert ihr Ezio mit Hilfe eines Balkens in der Bildschirmecke linksunten. Je nachdem, ob ihr den Balken nach links oder nach rechts bewegt, startet Ezio seinen Lauf in die jeweilige Richtung. Die drei Tasten auf der rechten Seite lassen den Assassinen springen, kämpfen oder mit dem Schwert zustoßen. Außerdem könnt ihr in den „Unauffälligkeits-Modus“ wechseln: Solange dieser aktiviert ist, schleicht ihr durch die Spielwelt, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Dafür müsst ihr allerdings Einschränkungen beim Klettern und im Kampf hinnehmen.
Anders als bei den Konsolenversionen steuert ihr Ezio auf dem iPhone nur durch eine zweidimensionale Welt. Dank hübsch gestalteter Hintergründe fällt diese aber ebenfalls sehr stimmungsvoll aus. |
Diese Art der Steuerung funktioniert zu Beginn überraschend gut. Im Laufe des Spiels erlernt ihr jedoch neue Fähigkeiten wie Konterangriffe, Wurfmesser werfen oder Pfeile abblocken. Da das HUD gleich bleibt, müsst ihr auch diese neuen Fähigkeiten über die besagten drei Tasten auslösen, was sich schnell als nicht ganz einfach herausstellt. Das Spiel schaltet dabei automatisch auf die Fähigkeit um, die es in der jeweiligen Situation als sinnvoll ansieht. Diese automatische Umstellung funktioniert in der Regel zwar gut, aber manchmal reagiert Ezio auf euren Tastendruck ganz anders, als ihr es wolltet. In den späteren Gedächtnis-Abschnitten von Assassin's Creed 2 - Discovery ist diese Art der Steuerung zuweilen sehr hektisch.
Maue Story, hübsche LevelsDie Animus-Trainingsmissionen, die ihr immer dann absolvieren müsst, wenn ihr eine neue Fähigkeit erlernt, sind das einzige Element, das die Entwickler für Hinweise auf die Hintergrundgeschichte von Assassin’s Creed nutzen. Übrigens spielt Assassin's Creed 2 - Discovery vollständig im 15. Jahrhundert; die Rahmenhandlung um den Barkeeper Desmond Miles, aus dessen DNS heraus die Geschichte um seinen Vorfahren Ezio "simuliert" wird, fehlt.
In den Animus-Trainingsmissionen lernt ihr, wie ihr neue Fähigkeiten einsetzt. |
Besser gelungen sind da die Levels. Zwar ist in ihnen nicht viel von dem Renaissance-Flair aus Assassin’s Creed 2 zu sehen, da die Umgebung -- ob ihr euch nun in Barcelona, Zaragossa oder auf Granada befindet -- im Großen und Ganzen immer gleich aussieht. Doch die Entwickler haben sich beim stimmungsvollen 2D-Stil, der an klassische Jump-and-Run-Spiele erinnert, durchaus Gedanken gemacht. Es gibt nämlich stets verschiedene Wege, die euch zum aktuellen Missionsziel bringen. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr lieber auf dem Boden bleibt oder stilvoll über die Dächer springt. Bleibt ihr auf dem Boden, begegnet ihr meist mehr Gegnern. Trotzdem ist das Sprinten über die Dächer nicht immer ungefährlich: Es kommt mitunter vor, dass ihr größere Distanzen überwinden müsst -- und einfach ins Leere springt, denn leider seht ihr an einem Dachende nicht immer, ob ein paar Meter weiter ein neues Dach in erreichbarer Nähe ist. Das frustriert! In anderen Fällen springt ihr aus dem vollem Lauf möglicherweise über etwas Wichtiges hinweg oder landet bei einem kurzen Sprung womöglich in einer Schlucht. Somit bleibt euch oftmals gar nichts anderes übrig, als innerhalb der Levels auswändig zu lernen, wann es sinnvoll ist, auf ein Dach zu klettern -- und wann ihr lieber auf dem Boden bleiben solltet.
Schleichen, jagen und "normal"Im Laufe des Spiels lernt ihr drei Missionsarten kennen: Schleichen, Jagen und die "normalen". In den Schleichmissionen ist es wichtig, dass ihr unerkannt bleibt. Entdeckt euch ein Gegner, füllt sich eine Grafik am oberen Rand des Bildschirms. Ist diese komplett ausgefüllt, gilt der Einsatz als verloren. In den Jagd-Missionen müsst ihr schlicht fliehen. Euch verfolgen dann überdurchschnittlich viele Gegner, denen ihr am besten ausweichen könnt, wenn ihr euch sowohl über die Dächer als auch auf dem Boden voranbewegt. Gelegentlich müsst ihr diese Art von Missionen zusätzlich auch noch in einer bestimmten Zeit absolvieren. Missionen mit der Kennzeichnung „normal“ sind, wie der Name schon vermuten lässt, weniger spektakulär. Ezio muss dabei lediglich von A nach B kommen, wobei sich ihm natürlich viele Gegner in den Weg stellen.
Am Ende jeder Mission bekommt ihr eine Rückmeldung über das von euch Geleistete. Dabei wird bewertet, wieviele Gegner ihr getötet habt, wie schnell ihr wart und wieviel Schaden ihr dabei genommen habt. Später könnt ihr im Menü bereits gespielte Missionen auswählen und versuchen, euer persönliches Ergebnis noch einmal zu verbessern.
Inhaltlich gleichen sich die Aufträge sehr. Stets heißt es: "Töte X, befreie Y". Die eigentlichen Attentate, die sonst so typisch für Assassin's Creed sind, werden in Assassin's Creed 2 - Discovery schlicht und einfach als Zwischensequenz dargestellt. Auf einen Attentatslevel (Schleich-Mission) folgt logischerweise die Flucht, also ein Jagd-Level. Das Spielprinzip bleibt von Abschnitt 1 bis 8 immer dasselbe, was wir ermüdend finden.
Von links nach rechts: Je nach Einsatz müsst ihr überwiegend klettern (Schleich-Mission), seid auf der Flucht (Jagd-Mission) oder bewegt euch schlicht von A nach B durch die Levels ("normale" Mission). |